21.04.2016 * Dietmar Sous: Roxy

Lesen in der Klause Spezial
Dietmar Sous liest ROXY

Dietmar Sous, 1954 in Stolberg geboren, hat mit „Roxy“ einen POPulären Roman und ein wunderbares Zeit- und Sittenbild der 70er Jahre in der rheinischen Provinz geschaffen.

Donnerstag, 21.04.2016, 20 Uhr Eintritt 5 €
Lesung & Gespräch
mit Gastgeber Sven-André Dreyer

Sven-André Dreyer, 1973 in Düsseldorf geboren, ist Germanist, Online-Redakteur und freier Autor. Seit seinem literarischen Debüt 2007 veröffentlichte Dreyer diverse Prosa- und Lyrikwerke. Darüber hinaus ist er als Initiator und Veranstalter der Lesereihe „Lesen in der Klause“ in Düsseldorf sowie als Ensemblemitglied der Reihen „Sonny Wenzel & Freunde“ und „fett & kursiv“ in Köln bekannt.

9783887473150

Dietmar Sous, ROXY

Dietmar Sous
Roxy
Roman
Transit Verlag 2015
144 S., 16,80 €
ISBN 978-3-88747-315-0


Zeit: Die allerbeste, nämlich Mitte siebziger Jahre.
Ort: Eine Kleinstadt mit Fußgängerzone, Kino und Autobahnanschluss irgendwo zwischen Köln und Aachen.
Held: Roxy (eigentlich Paul), knapp achtzehn Jahre, Außen­seiter, Analphabet (deswegen Radio- und Schulfunk-Fan), Hilfsarbeiter, Deserteur und schließlich Zivi im Krankenhaus; verliebt sich ziemlich aussichtslos in Sonja, Tochter aus gutem Hause.
Personal:Sonja, Gymnasiastin, trifft bei Hausarbeiten über den Röhmputsch auf Roxy, der alles darüber weiß. Herr Kessler, Fabrikant, erklärt Roxy zum Arbeiterdenkmal, schmeisst ihn raus und trifft ihn, angeblich todkrank, im Krankenhaus wieder. Franz Kafka, Autor der Erzählung »Die Verwandlung«, die Roxy als Vorlage für erste Schreib­übungen nutzt. Zippi, Wohngenossin von Roxy und Kämpferin für die Anerkennung der DDR. Schuppe, immer ohne Geld, aber einfallsreich, vermietet seinen Balkon an Voyeure. Han, sehr kleine und sehr höfliche Koreanerin, schützt Roxy vor dem Chefarzt. Adamski, der sich Weihnachten aus Angst vor Einsamkeit ins Krankenhaus schmuggelt. Und viele andere mehr: Mütter, deren Liebhaber, ein Swimming Pool, eine Milchbar, Studenten, die Musik aus Sklavenhalterstaaten nicht mögen, Zigaretten namens Güldenring, Ernte 23, Milde Sorte – und natürlich Roxy Music. Ein Roman über das unangepasste Leben junger Leute, »outcasts« am Rande einer scheinbar sehr heilen Gesellschaft. Geschrieben wie ein Roadmovie: schnell, witzig, schroff und manchmal melancholisch. Mit seltsamen Vögeln, die einem zufliegen, als hätte man sie schon lange gekannt. Mit Geschichten, die so schräg und witzig sind, dass man sie gerne weiter erzählt. Und mit einem Plot, dessen Ende dem Helden trotz hohen Risikos unglaubliches Glück einspielt.