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seit 23.10.2023 * Ausstellung: 10 Jahre Raccoone Records

Das Vinyl- und Tape-Label Raccoone Records wird zehn Jahre alt. Raccoone Records sind Rikk und Marco. Punks mit Haltung und das gilt ebenso für die von ihnen herausgebrachten Tonträger. Zu sehen gibt es Fotos, Flyer, Konzertplakate und jede Menge Artwork rund um die Platte! In drei Worten zusammengefasst: Punk, DIY, Freundschaft!

Mo., 23.10.23 ab 19 Uhr
Ausstellungseröffnung & Lesung:
Punk as F*CK
10 Jahre Raccoone Records – eine Ausstellung

Nele P. // Klubkrach und Fini Von Black Square
besuchen uns und lesen aus dem Buch Punk as F*CK und berichten von ihren Erfahrungen aus FLINTA- Perspektive.

Diana Ringelsiep und
Ronja Schikowski (Hg)
PUNK as F*CK
Die Szene aus FLINTA-Perspektive
Ventil Verlag 2023, geb., 448 S., 24,00 €
ISBN 978-3-95575-187-6

„Die Punkkszene ist nach wie vor sehr männlich geprägt und unterscheidet sich in puncto Machtgefüge nicht wirklich von der gern attackierten Mainstream-Gesellschaft. Doch diejenigen, die von den patriarchalen Strukturen betroffen sind, nehmen das nicht länger hin. Sie sind es leid, dass ihre Diskriminierungserfahrungen innerhalb der Subkultur als »Einzelschicksal« abgetan werden und dass sie ihre eigene Punkidentität ständig unter Beweis stellen müssen“.

Das Akronym FLINTA steht für »Frauen, Lesben, Intersexuelle-, Nicht-Binäre-, Transgender- und Agender«-Personen. Der Begriff dient der Sichtbarmachung von Geschlechtsidentitäten und eint somit alle Menschen, die von patriarchalen Strukturen betroffen sind – auch und gerade in der Punkszene. Letztere ist nämlich bis heute sehr männerdominiert, weshalb sie sich in puncto Machtgefüge nicht wirklich von der gern attackierten Mainstream-Gesellschaft unterscheidet. Doch viele FLINTA-Punx sind nicht mehr bereit, diese Zustände in der Szene zu akzeptieren – sie fordern lautstark mehr Reflexionsbereitschaft und das Recht auf Mitgestaltung ein. Oder, wie es die beiden Herausgeberinnen Diana Ringelsiep und Ronja Schwikowski in ihrem Vorwort zu »PUNK as F*CK« benennen:

»Wir möchten Menschen eine Plattform geben, die es leid sind, in ihrem subkulturellen Umfeld bloß gesehen, aber nicht gehört zu werden.«

50 beitragende FLINTA sprechen in »PUNK as F*CK« über ihre individuellen Erfahrungen sowie ihren persönlichen Zugang zu Punk. Die Autor:innen berichten davon, was sie als FLINTA in der Szene erleben bzw. erleben mussten. Gleichzeitig gehen sie darauf ein, was ihnen Punk bedeutet und warum es sich aus ihrer Sicht für diese Subkultur zu kämpfen lohnt. Dabei herausge­kommen sind 50 unterschiedliche Erfahrungsberichte, die einen unmittelbaren Einblick in den Alltag von FLINTA verschiedenster biografischer Hintergründe gewähren.

In Kategorie: Blog

Frauen*Rechte & Männer*Phantasien / Sex & Gender

Apin, Nina: Der ganz normale Missbrauch – Wie sich sexuelle Gewalt gegen Kinder bekämpfen lässt, Ch. Links, 18,-
Chollet, Mona: Hexen – Die unbesiegte Macht der Frauen, Edition Nautilus, 20,-
Clemm, Christina: AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt, Kunstmann, 20,-
Federici, Silvia: Hexenjagd – Die Angst vor der Macht der Frauen, Unrast, 12,80
Federici, Silvia: Die Welt wieder verzaubern – Feminismus, Marxismus & Commons, Mandelbaum, 20,-
Autorinnenkollektiv Fe.In: Frauenrechte und Frauen*hass – Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt, Verbrecher, 15,-
Gerhard, Jane / Tucker, Dan (Hg): Feminismus – Die illustrierte Geschichte der weltweiten Frauenbewegung, Prestel, 32,-
Hänel, Kristina: Das Politische ist persönlich – Tagebuch einer »Abtreibungsärztin«, Argument Verlag mit Ariadne, 15,-
Kaleigh, Trace: Hot, wet & shaking – Wie ich lernte über Sex zu sprechen, Orlanda, 16,-
Myles, Eileen: Chelsea Girls, Matthes & Seitz, 22,-
Paulus, Manfred: Menschenhandel und Sexsklaverei – Organisierte Kriminalität im Rotlichtmilieu, Promedia, 19,90
Press, Joy ) / Reynolds, Simon: Sex Revolts – Gender, Rock und Rebellion, Ventil, 30,-
Theweleit, Klaus: Männerphantasien, Matthes & Seitz, 42,-

abgesagt: 23.03.2020 * Klaus Theweleit: Männerphantasien

Die geplante Veranstaltung kann derzeit nicht durchgeführt werden. Ein neuer Termin soll gefunden werden.

Klaus Theweleit stellt die lang erwartete Neuauflage seines 40 Jahre alten „Klassikers“ vor.


Montag, 23.03.2020, 19.30 Uhr, Eintritt  7 €
Vortrag & Gespräch
Klaus Theweleit: Männerphantasien
Moderation: Anke Hoffstadt
in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung NRW

Vor 40 Jahren erschien mit Männerphantasien Klaus Theweleits große Untersuchung über die sexuelle, psychologische und soziopolitische Vorgeschichte des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. Das Werk, das für viele als Auftakt der Männerforschung in Deutschland gilt, ist längst zu einem Klassiker auch der Gewaltforschung geworden. Angesichts der Rückkehr rechten Straßenterrors und faschistoider Positionen, die viele schon an Weimarer Verhältnisse denken lassen, sowie von Propagandafeldzügen gegen freiere Sexualitäten – Stichwort: »Genderwahn« – sind die Analysen des Buches viel zu brennend, um es im Regal der großen Werke ins Archiv zu stellen. In dieser um ein langes Nachwort des Autors ergänzten Neuausgabe wird Theweleits epochales Werk nun endlich wieder verfügbar und diskutierbar, politisch neu nutzbar.

Das Buch:
Verlag Matthes & Seitz Berlin 2019, geb., 1278 Seiten, 42 €
ISBN 9783957577597

27.02.2020 * Frauen*Rechte und Frauen*Hass

Antifeminismus will die Errungenschaften der (queer)feministischen Bewegungen zurückdrehen: durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte, Ressourcen und Gleichstellungsmaßnahmen.  Akteurinnen der extremen Rechten, Konservative und die „gesellschaftliche Mitte“ treffen sich in einer Ideologie von Frauenhass und LGBTIQ*feindlichkeit. Sie vereint der Wunsch nach einer binären Geschlechterordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als »toxisch« bezeichnet wird. Antifeminismus kann auch tödlich sein: Der Glaube an männliche Vorherrschaft stellt die Basis für sexualisierte Gewalt, Femizide und Terrorismus dar. Paradoxerweise hat die Rechte »Frauenrechte« dort für sich entdeckt, wo die »weiße Frau als Opfer« eine scheinbar neue Mobilisierungskraft entfalten kann: in Kandel, Chemnitz oder Wien.

Wo antifaschistische Kritik diese rassistischen Frauenrechtskämpfe als reine Instrumentalisierung abtut, wird verkannt, dass das Engagement rechter Frauen* auch als Selbstermächtigung funktioniert – die jedoch antifeministisch bleibt.

Dagegen stellt dieses Buch einen Feminismus, der die patriarchale Ordnung hinterfragt, Männlichkeit nicht heilen will und grundlegend antifaschistisch ist.

Donnerstag, 27.02.2020, 19.30 Uhr, Eintritt  frei
Vortrag & Gespräch
Eike Sanders: Frauen*Rechte, Frauen*Hass
Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt
Moderation: Mareen Heying
in Kooperation mit dem Frauen*referat an der HSD und WIR FRAUEN

DAS AUTOR*INNEN-KOLLEKTIV »FEMINISTISCHE INTERVENTION« (AK Fe.In) besteht v. a. aus Mitgliedern des Forschungsnetzwerkes Frauen und Rechtsextremismus, der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) und des apabiz. Sie betreiben Recherche, Forschung und Analyse und verorten sich dabei an einer Schnittstelle zwischen (antifaschistischem und feministischem) Aktivismus und Wissenschaft.

Die Mitherausgeberin Eike Sanders ist Mitarbeiterin des Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin apabiz e.V., wo sie seit zehn Jahren zentral zu dem Thema extreme Rechte und Gender forscht, publiziert und Bildungsarbeit durchführt. Ihre Schwerpunkte sind die „Lebensschutz“-Bewegung, Antifeminismus sowie Rechtsterrorismus. Sie ist Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus.

Das Buch:
AK Fe.In
Frauen*rechte und Frauen*hass.
Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt
Verbrecher Verlag, Broschur, 200 Seiten, 15 €
ISBN: 9783957324108

22.03.2018 * Stephanie Kuhnen: Lesben raus!

Stephanie Kuhnen stellt ihren Sammelband „Lesben raus! – Für mehr lesbische Sichtbarkeit“ vor.

Es heißt, Lesben sind unsichtbar und eine aussterbende Identität. Angesichts der historisch einmaligen Situation, dass mehrere Generationen in einer toleranteren Gesellschaft sich offen zeigen können, hätte es über die Jahre eine steigende lesbische Präsenz geben müssen. Stattdessen dominieren schwule Männer Bild und Themen.

Donnerstag, 22.03.2018, 19.30 Uhr, Eintritt 5 €
Buchvorstellung
Stephanie Kuhnen
Lesben raus! – für mehr lesbische Sichtbarkeit
in Kooperation mit der LAG Lesben in NRW

Wenn von Homosexuellen gesprochen wird, dann werden Lesben „mitgemeint“. Wenn es um LSBTTI*-Themen geht, werden selten lesbische Expertinnen befragt. Angeblich gäbe es sie nicht, heißt die Entschuldigung. Auch scheint es, „Queer“ wird lieber zu einer alternativen Identität erhoben, als sich „Lesbe“ zu nennen. Was ist da los?
Sicher ist: Kein Mensch ist unsichtbar! Man wird unsichtbar gemacht oder entscheidet sich für Unsichtbarkeit, um Konflikte zu vermeiden.
Mehr als 20 Autor*innen beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema und gehen der Frage nach: Wo sind sie denn, die lesbischen Frauen und Transgender? Welche Vorteile und welche Nachteile bringt eine erhöhte Sichtbarkeit? Was führt zur Unsichtbarkeit? Wie kann mehr Sichtbarkeit in allen Bereichen der Gesellschaft hergestellt werden?

Stephanie Kuhnen (Hg.)
Lesben raus!
Querverlag 2017
ISBN 9783896562579
260 S., kt., 16,90  €