Alle Artikel mit dem Schlagwort “Lesung

17.10.2023 * H.L. Iffland: Willkommen in Camelford

Ein verschlafenes Nest, ein katastrophaler Filmdreh und jede Menge britischer Humor

Di., 17.10.23, 19.30 Uhr, Eintritt frei
Buchvorstellung
H.L. Iffland
Willkommen in Camelford
Moderation: Barbara Tepe
Heyne Verlag 2023
kt., 368 S., 13 €
ISBN 978-3-453-42727-3

Auf den ersten Blick ist Camelford im Hinterland von Cornwall nicht der malerischste Flecken Englands. Kein Wunder also, dass die gesamte Gemeinde Kopf steht, als der bekannte, und immer noch gut aussehende, Soap-Darsteller Cosmas Pleystein ankündigt, seinen neuen Film hier drehen zu wollen. Wird Camelford bald so berühmt sein wie die Drehorte von »Game of Thrones«? Vieles spricht dagegen. Zum Beispiel, dass die Produktionsfirma das raffinierte Drehbuch ohne Wissen des Hauptdarstellers zu einer kitschigen Schnulze umgeschrieben hat. Als Pleystein von dem Verrat erfährt, flieht er Hals über Kopf vom Set. Und plötzlich sucht ganz Camelford einen Hauptdarsteller …

H. L. Iffland wurde 1967 geboren. Nach dem Studium der Politologie, Germanistik und Romanistik war sie u.a. Praktikantin bei einer ivorischen Tageszeitung und Mädchen für alles bei einem reisenden Zeltvarieté. Sie arbeitete für Multimedia-Agenturen, Radiosender und eine Klima-NGO, bevor sie sich im Rheinland niederließ, wo sie heute lebt und arbeitet. »Willkommen in Camelford« ist ihr erster Roman

10.10.2023 * Heiner Dribbusch: STREIK

Streik war und ist nicht gleich Streik. Der Entschluss, die Arbeit niederzulegen, erfordert Mut und begleitende Aktionen, um Aufmerksamkeit zu erzielen, sowie Raum für Beteiligung und Diskussion, um gemeinsam äußerem Druck standzuhalten.
Streiks sind Kristallisationspunkte gewerkschaftlichen Handelns, Konflikte zwischen Beschäftigten und Unternehmern werden zugespitzt.

Di., 10.10. 23, 19.30 Uhr, Eintritt frei
Buchvorstellung
Heiner Dribbusch
STREIK – Arbeitskämpfe und Streikende in Deutschland seit 2000
Moderation: Reinhard Bispinck
VSA 2023, Softcover, 352 S., 29,80 €

Das Buch gibt einen Überblick über die Streiks der letzten 20 Jahre, in denen neue Beschäftigtengruppen, Feminisierung und Beteiligungsorientierung wachsende Bedeutung erhielten.

Insbesondere die jüngsten Arbeitskämpfe in Kitas und Krankenhäusern sowie bei Amazon machen deutlich, dass sich deren Formen wie auch die Streikenden selbst verändert und letztere immer wieder neue originelle beteiligungsorientierte Kampfformen entwickelt haben.

Heiner Dribbusch arbeitete bis Ende 2019 als Tarif- und Arbeitskampfexperte beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI).

 

12.09.2023 * Günther Wessel: Salvador Allende

50 Jahre nach dem Putsch in Chile: eine Neuerzählung

Am 11. September 2023 jährt sich zum 50. Mal der Militärputsch unter Augusto Pinochet gegen Chiles frei und demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende.

 

Dienstag, 12.09.23, 19.30 h, ET 6 €
Günther Wessel Salvador Allende –
eine chilenische Geschichte
zum 50. Jahrestags des Militärputsches in Chile
Moderation: Ladiskav Ceki
mit Unterstützung des Eine-Welt-Beirats Düsseldorf

 

 

Mit Allendes Freitod endete der Versuch eines demokratischen Sozialismus, der weltweit Beachtung fand. Günther Wessel erzählt mit Rückgriff auf viele Interviews die Biografie Allendes und die Geschichte des schmalen Landes: vom Kampf um Unabhängigkeit bis zum politisch-kulturellen Aufbruch der 1960er Jahre, von der Zeit der Unidad Popular, vom Putsch bis zum mühsamen Kampf um die Rückkehr zur Demokratie und deren Entwicklung bis heute. Seit Dezember 2021 regiert erneut ein Linksbündnis das Land – und Verteidigungsministerin der Regierung von Gabriel Boric ist Maya Fernández Allende, eine Enkelin Salvador Allendes. Steht Chile vor einem neuen Aufbruch?

Günther Wessel
Salvador Allende
Eine chilenische Geschichte
Ch. Links Verlag 2023, 256 S., 25 €
geb mit Schutzumschlag und Abbildungen
978-3-96289-196-1

Günther Wessel, geboren 1959, studierte Germanistik, Philosophie, Erziehungswissenschaft und Kunstgeschichte. Seit 1992 ist er freiberuflicher Autor, Journalist und Lektor. Arbeitsaufenthalte in zahlreichen Ländern Lateinamerikas sowie der Türkei, Ägypten und Mali. Von 1997 bis Ende 2001 war er freier Korrespondent in Washington DC, von 2002 bis 2007 lebte er in Brüssel, seither in Berlin. Wessel hat Reiseführer sowie Sachbücher und Biographien verfasst und arbeitet regelmäßig als Sachbuchrezensent für Deutschlandradio Kultur. Zudem ist er als Autor von Features für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig.

 

 

 

27.06.2023 * Najem Wali liest und berichtet

Dienstag, 27.06.2023, 19.30 Uhr Eintritt frei

NAJEM WALI

LIEST aus seinem Roman Soad und das Militär

und BERICHTET aus seiner Tätigkeit:
Als Beauftragter für das Writers in Prison / Writer at Risk Programm ist Najem Wali  Vizepräsident des PEN-Zentrums Deutschland.

Moderation Achim Raven

In Kooperation mit der Robert Burns-Gesellschaft Düsseldorf

Najem Wali wurde 1956 im irakischen Basra geboren und flüchtete 1980 nach Deutschland. Neben seiner literarischen Tätigkeit (Romane u.a. „Bagdad Marlboro“, „Soad und das Militär“) schreibt er regelmäßig für taz und FAZ, für Spiegel und Süddeutsche Zeitung. Wali war einer der ersten Iraker, der nach Israel reiste, um dort für Verständigung zwischen Israelis und Arabern zu werben.

Seit diesem Jahr ist Najem Wali Beauftragter des PEN-Programms „Writers in Prison/Writers at Risk“, mit dem sich der PEN für gefangene, verfolgte und zensierte SchriftstellerInnen einsetzt.

Najem Wali ist nunmehr zum dritten Mal bei uns zu Gast. 2018 haben wir ihn (leider erfolglos) für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vorgeschlagen.

20.04.2023 * Hanna Mittelstädt: „Arbeitet nie!“

Eigentlich sollte die Revolution gemacht werden und nicht Lektorat, Vertrieb oder PR: Mehr zufällig als absichtsvoll sind Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires Anfang der 1970er Jahre in die Verlegerei eingestiegen. Zu ihrem Freiheitsbegriff gehörten damals die emanzipative Haltung des Nach-68er-Impulses und das Erkunden neuer Formen jenseits der »politischen Arbeit«, der »politischen Literatur«. Es ging um den Reichtum an Lust, Wissen, Autonomie.

 

Do., 20.04.2023, 19.30 Uhr
Lesung & Gespräch
Hanna Mittelstädt
„Arbeitet nie!“

Autobiographie einer Verlegerin und
Biographie eines Verlages

Moderation: Achim Raven

Edition Nautilus 2023, kt., 360 S., 28 €
Broschur, Umschlag aus Archivkarton, 50 S/W-Abbildungen, ISBN 978-3-96054-317-6

 

Zehn Jahre nach Lutz Schulenburgs plötzlichem Tod blickt Hanna Mittelstädt zurück auf die ersten vierzig Jahre Nautilus. Sie erzählt vom Rechtsstreit mit einem Satiremagazin um den Verlagsnamen, von Manuskriptbeschaffungen durch den Eisernen Vorhang und über Gefängnismauern hinweg, von zehrenden Streitigkeiten um Rechte und Geld, vom immer wieder kreisenden Pleitegeier, von persönlichen Zweifeln und schließlich vom märchenhaften Erfolg des Millionenbestsellers. Ein großer Haufen Bücher ist im Laufe dieses Abenteuers zusammengekommen, jedes Exemplar ist eine kleine Chance auf gesellschaftliche und individuelle Veränderung. Die Welt wäre besser, wenn sie alle gelesen worden wären.

Hanna Mittelstädt, geb. 1951, lebt und arbeitet in Hamburg. Mit-Gründerin und 45 Jahre lang Mit-Leiterin der Edition Nautilus. War Co-Übersetzerin für viele Werke aus dem Französischen (u.a. Situationistische Internationale, Cravan, Picabia, Céline) sowie Redaktionsmitglied in den verlagseigenen Zeitschriften Revolte und Die Aktion.

Veröffentlichte u.a.: im Konkursbuch Verlag Blu – Lovestory (2021), im Verlag Peter Engstler die Prosabände Die Hacienda muß gebaut werden (1994), Augenblicke (1998) und Die Notwendigkeit des Mondes (2016) sowie zusammen mit Anna Rheinsberg Liebe Hanna, Deine Anna – Briefe über Liebe und Literatur (Edition Nautilus 1999).

Künstlerische Leitung für die szenischen Lesungen: »König der verkrachten Existenzen« (über den Boxer-Poeten Arthur Cravan), Lesung Jörg Pohl, Musik HF Coltello; »Francis Picabia, Funny Guy & Dada«; »Der Torpedokäfer – Aus dem abenteuerlichen Leben des Franz Jung«, Lesung Corinna Harfouch, Iris Boss, Jörg Pohl.